Ein sportlicher Tag mit unvorhergesehenem Ende

Am Samstag, dem 3. Juni 2023, nahm ich an einem Fußballspiel im Sportstadion Landhof in Basel teil. Etwa eine halbe Stunde nach dem Anpfiff kam es zu einem Laufduell mit einem Gegenspieler. Ohne Fremdeinwirkung blieb ich mit dem rechten Fuss am Rasen hängen und hörte etwas reissen – Diagnose: Sprunggelenkluxation.

Ich wurde sofort stabilisiert und ins Unispital Basel gebracht. Dort wurde mein Fuss repositioniert und geröntgt; zum Glück hatte ich keinen Knochenbruch. Der Arzt teilte mir jedoch mit, dass bei Sprunggelenkluxationen in der Regel zwei Operationen notwendig seien. Eine genauere Diagnose sollte dann mittels CT und MRI erfolgen.

Stabilisiert mit einem VACOped-Stiefel wurde ich ins Spitalzimmer gebracht. Noch am selben Abend kam der Arzt erneut zu mir und erklärte, dass er eine Zweitmeinung eingeholt hatte. Die erste OP, bei der externe Drähte den Fuss stabilisieren sollten, würde ausfallen, weil der Fuss glücklicherweise noch genügend Stabilität aufwies.

Glück im Unglück: Keine Operation nötig

Zwei Tage nach dem Unfall wurde mein Sprunggelenk mittels CT und MRI untersucht. Das Ergebnis war überraschend: Ich durfte am nächsten Tag das Krankenhaus verlassen und benötigte keine Operation.

Zwar war das Trauma gross – viele Bänder auf der Aussenseite des Knöchels waren gerissen, ausgerissen oder angerissen – aber die wichtigsten Bänder blieben unversehrt. Eine seltene Konstellation bei einer Sprunggelenkluxation! Die Physiotherapie-Verordnung erhielt ich sofort und durfte bald damit beginnen.

Neue Ziele trotz Rückschlägen

Nach einer Recherche entschied ich mich für das Physiozentrum am Basler Claraplatz. Es befindet sich zentral gelegen in der Nähe meiner Wohnung, und das Team ist gut aufgestellt. Beim ersten Termin besprachen wir, was passiert war, und legten meine Therapieziele fest. Ich sollte mir Ziele setzen, um motiviert zu bleiben und die Reha bestmöglich zu nutzen. Diese drei Ziele hatte ich bereits vor dem Unfall festgelegt:

  • Den ersten Halbmarathon Ende August 2023 laufen
  • Am Firmenfussballturnier im Stadion Landhof Anfang September 2023 teilnehmen
  • Surfen in Portugal Ende Oktober 2023

Physiotherapie im Physiozentrum Claraplatz

Mindestens zweimal pro Woche ging ich zur Physiotherapie. Zu Beginn versuchten wir vorsichtig, den Bewegungsradius des Fusses zu erhöhen und die Zehen zu bewegen. Mein Physiotherapeut empfahl zusätzlich eine Lymphdrainage, um die Schwellung schneller abzubauen. Diese Behandlung fand ebenfalls zweimal pro Woche statt. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch mit VACOped und Krücken unterwegs.

Vier Wochen nach dem Unfall konnte ich ohne Krücken, aber mit VACOped, gehen. Zwei Wochen später konnte ich den VACOped ablegen und trug stattdessen einen Kompressionsstrumpf am Sprunggelenk. In der Physiotherapie begannen wir mit dem muskulären Wiederaufbau des Wadenmuskels. Die Fortschritte waren beachtlich, und bei einer weiteren Untersuchung zeigte sich der Arzt beeindruckt – die Entscheidung gegen die OP hatte sich ausgezahlt

Zielsetzung und Realität: Ein gemischtes Ergebnis

Leider stellte sich schnell heraus, dass ich nicht am Halbmarathon würde teilnehmen können. Das Laufen blieb problematisch, da eine Avulsionsfraktur an der Innenseite des Knöchels Schmerzen verursachte und den nötigen Bewegungsradius einschränkte. Den Halbmarathon verschob ich daher auf später.

Da Laufen eine Voraussetzung für Fussball ist, konnte ich leider auch nicht am Turnier teilnehmen. Doch im Gegensatz zum Vorjahr übernahm ich dieses Mal die Rolle des Trainers und unterstützte meine Mannschaft bei den Trainings und am Turniertag. Drei Monate nach der Verletzung stand ich wieder auf demselben Fussballplatz mit denselben Schuhen und feuerte mein Team von der Seitenlinie aus an. Und wir gewannen tatsächlich das Turnier!

Das Highlight: Surfen in Portugal

Das war Motivation genug, mein drittes Ziel zu erreichen. Der Urlaub war bereits gebucht, und ich wollte unbedingt genügend Stabilität haben, um surfen zu können. Die Physiotherapie und mein privates Training wurden intensiver, mit einem Fokus auf Balance, Rumpfstärkung und die Verbesserung des Bewegungsradius. Die Schwellung ging weiter zurück.

Ende Oktober flog ich mit einem Freund nach Lissabon für meine erste Surf-Erfahrung. Ich war zwar etwas nervös, fühlte mich aber bereit, in die Wellen zu gehen. Und es klappte! Bis zum Ende der Woche hatte ich meine ersten Erfolgserlebnisse und konnte einige Sekunden auf dem Brett stehen. An Tagen mit weniger gutem Wetter simulierten wir das Surfen auf Asphalt mit einem Surfskateboard. Auch hier konnte ich problemlos carven und war überglücklich.

Nächste Schritte und neue Herausforderungen

Es ist wichtig, sich stets neue Ziele zu setzen, um motiviert zu bleiben. Momentan liegt mein Fokus auf der Kräftigung meiner Beine und meines Rumpfes, damit ich für die Skisaison bereit bin und sie möglichst genauso geniessen kann wie im letzten Jahr. Die Übungen der Physiotherapie werde ich weiterhin selbständig fortsetzen, um noch stärker zu werden, als ich es vor dem Unfall war. Leider hindert mich die Avulsionsfraktur immer noch daran, zu joggen, aber mit der Zeit und dem weiteren Training wird das heilen. In der Zwischenzeit halte ich mich mit anderen neu entdeckten sportlichen Aktivitäten fit.

Ein grosses Dankeschön an das Physiozentrum-Team für die professionelle Therapie und die tolle Zeit, die ich dort mit wunderbaren Menschen verbringen durfte.

Merci beaucoup, Lukas