Wie bist du aufs Physiozentrum aufmerksam geworden?
Ich hatte damals einige Bewerbungsgespräche, allerdings sagten mir die Unternehmen wenig zu. Als ich meine Zweifel gegenüber einer Firma erwähnte, empfahl diese mir dann das Physiozentrum. Beim Physiozentrum war es dann der perfekte Match!
Was hat dich vom Physiozentrum überzeugt?
Die moderne Infrastruktur, der Fokus auf der aktiven Therapie, der grosszügige und gut ausgestattete Trainingsbereich – und natürlich die Aufstiegsmöglichkeiten. 😉
Welche Hürden musstest du nehmen, um von den Niederlanden ins Physiozentrum zu kommen?
Die grösste Hürde war der ewige Kampf mit den Behörden. Täglich gab es was zu erledigen mit dem Migrationsamt, der Stadt Zürich, dem Kanton, der SRK-Anerkennung, dem Bankkonto, mit Versicherungen usw. Dabei kann keiner der Angestellten dir sagen, in welcher Reihenfolge der administrative Kram erledigt werden muss, während jeder ein Formular von einer anderen Behörde verlangt. Es ist wie ein riesiges Puzzle.
Auch kostet jedes Dokument Geld. Spätestens dann merkt ein armer holländischer Student, wie teuer die Schweiz ist – vor allem wenn man noch keinen Schweizer Lohn verdient.
Du wusstest ja schon früh, dass du Karriere machen willst. Was war deine Motivation?
Mein grosses Interesse ist das Coaching, egal ob es dabei um einen Patienten, eine Mitarbeiterin oder eine Zentrumsleiterin geht. Mir war früh klar, dass ich mit einer höheren Position auch mehr Personen direkt oder indirekt coachen kann.
Ausserdem finde ich den Transfer von Ideen zwischen Personen sehr interessant. Das ist dank meiner COO-Rolle jetzt auch möglich und ich kann Standort-übergreifend gute Ideen von Mitarbeiterinnen implementieren und verbreiten.
Ich wusste also schon früh, was ich wollte und habe deshalb schon bei meinem ersten Quali-Gespräch gesagt, dass ich Zentrumsleiter werden will. Nach sechs Monaten hat man mich gefragt, ob ich nach wie vor interessiert sei. Und ob ich das war! Bei meinem Bewerbungsgespräch zum Zentrumsleiter wurde ich dann gefragt, wo ich mich in fünf Jahren sehe. Meine Antwort damals: «Dann habe ich den Job von Silvi» (Silvana Peier, die damalige erste COO). Ein wenig holländische Frechheit hat sich also gelohnt. 😉
Was für Fähigkeiten braucht es in der Geschäftsleitung?
Für mich sind Fähigkeiten wie problemlösendes Denken, Verantwortungsgefühl und Kritikfähigkeit sehr wichtig. Kritik hilft dir dabei, es besser zu machen. Je besser du etwas umsetzt, desto schneller wächst du in deinem Bereich. Deshalb bringt es nichts auf Kritik mit Ausreden zu reagieren. Man muss Verantwortung für sich und sein Handeln übernehmen, um neue Möglichkeiten und Lösungen zu finden und weiterzukommen.
Was aus den Niederlanden müssen wir unbedingt auch in der Schweiz einführen?
Kaasstengels mit Mayonaise und Chilisaus (yes, you must double dip). Übersetzung der Redaktion: Bei «Kaasstengels» handelt es sich um Käsestäbchen, die anschliessend in Mayonnaise und Chilisauce gedippt werden.
Klingt lecker … Hast du noch weitere niederländische Tipps?
Kein Tipp aber einen Song: «Flappie» von Youp van `t Hek. Das ist ein Weihnachtslied, das von einem Kind handelt. Am ersten Weihnachtsmorgen ist sein Kaninchen – Flappie – verschwunden. Er sucht überall, kann es aber nicht finden. Abends wird sein Kaninchen dann als Weihnachtsessen von seinem Vater aufgetischt. Flappie wird daraufhin wahnsinnig traurig und wütend. Am zweiten Weihnachtsmorgen ist dann Flappies Vater verschwunden … 🤭